Auch 2010 wird unsere Bike Saison mit der Seeland Classic lanciert.
3 Runden ,101.85km und 1260 Hm
Diese Jahr kann auch Hans-Urs teilnehmen und so fahren wir gemütlich nach Lyss, bereit den ersten Anlass des Jahres in Angriff zu nehmen.
Wie wenn nie eine Winterpause gewesen wäre, spulen wir bereits wieder ganz easy das Prozedere der Startvorbereitung ab.
Dann zusammen einfahren in Richtung Bergpreis, denn da wird das Rennen entschieden…
Dani:
Pia mit Kid`s und diesmal mit Anita werden uns am Bergpreis Frienisberg unterstützen.
Pünktlich stellen wir uns im Startblock möglichst weit vorne ein- der Anschluss zur Spitze will ich auf keinen Fall verpassen. Dann endlich, pünktlich um 15.15 Uhr gibt Behindertensportler Heinz Frei den Start frei und über 200 Racer preschen angeführt von Star Gast Fabian Cancellara los.
Schnell ist klar, an der Charakteristik des Rennens hat sich nichts geändert. Ab Km 6 hinauf zum Bergpreis Frienisberg soll das Feld durch ein horrendes Tempo dezimiert werden. Kontinuierlich geht’s hoch, dann zwei Rampen-den grossen Kranz kann ich nicht mehr drücken- Puls hart an der Schwelle, die Beine brennen – ich sehe unsere Fangemeinde am Strassenrand, aber sie erkennen mich nicht und so passiere ich den Bergpreis im Pulk. Anschliessend ist der Streckenverlauf ein dauerndes auf und ab. Ein kurzer Blick zurück spricht Bände- das Feld hat sich drastisch verkleinert auf ca.60 Fahrer. Positionsrangeleien lassen mich höchst konzentriert bleiben, aber Zeit für einen Small Talk mit dem Team Akon aus Obwalden muss sein und bereits ist die erste Runde beendet- Zieldurchfahrt als Leader, aber nur weil niemand führen will…
Und wieder wird hinauf zum Bergpreis gnadenlos attackiert- nun schmerzt es schon wesentlich mehr in den Beinen, aber ich bleibe dran –neben mir ein Saxo Bank Dress, es ist Fabian Cancellara, auch er muss etwas stärker atmen…vorne wird brutal gepusht und weiter mit Windschatten Spiele und Lücken schliessen.
Die dritte und letzte Runde nehmen wir ohne nennenswerte Vorkommnisse in Angriff- und wir ahnen es bereits, der Anstieg zum letzten Bergpreis am Frienisberg sortiert das klein gewordene Spitzenfeld nochmals kräftig aus- ich bin beinahe platt und kurz vor einem Hungerast, die vielen Angriffe und das wieder hinfahren haben ihre Spuren hinterlassen, aber ich bin noch dabei und so wird der Zielsprint nun über den Rang entscheiden.
Keine Risiken im Zielsprint, ich habe andere Prioritäten für 2010. Also rein in die Flamme Rouge, platziert in der vorderen hälfte am Rand des nur noch 35 Fahrer zählenden Feldes die zwei letzten Kurven sicher passieren und dann aber volle Kanne sprinten was die leeren Beine noch hergeben-geschafft!
Fazit: mit der Zeit von 2.35 Std. (Ø 39.4km/h) im Rang 18 Overall, Rang 5 in der Kategorie und eine knappe Sekunde hinter dem Overall Sieger Race 3 .
Hans-Urs:
Mit nicht allzu grossen Erwartungen, aber dennoch mit leichter Anspannung nehme ich erstmals an der Berner-Rundfahrt teil. Wegen dem miesen Wetter und auch ehrlicherweise wegen Motivationsproblemen bin ich seit der Toskana nicht mehr auf einem Velo gesessen. Den Hometrainer habe ich ebenfalls verächtlich ignoriert………
Für das Einfahren sind wir in Richtung dem Bergpreis, dem „Friensisberg“ gebraust. Die Beine drehen super und der Puls ist wie er sollte. Ich habe mich demnach prächtig von meinem Einbruch in der Toskana erholt, die Frage ist nur wie lange läuft mein Motor?!
Bezüglich Taktik ist alles klar: Über den Friensisberg an einer grossen Gruppe dranbleiben und der Rest der Runde im Windschatten verstecken!
Gesagt getan, der Start gelingt ausgezeichnet und ich kann mich „fast“ zu Fabian C vorkämpfen und schon steht der Bergpreis zum ersten Mal an. Es läuft mir gut und ich kann mich nochmals ein wenig nach vorne schieben, aber der Puls ist brutal hoch – sehr hoch sogar! Aber ohne offensive Fahrweise geht’s nicht und nachher kann ich mich ja erholen, hat mir der Daniele gesagt………
Der erste Bergpreis (Total 3 x) wäre mit Ach und Krach geschafft und wir stürzen uns in die Abfahrt. Von wegen erholen, die Meute fährt um die Hausecken, Kurven und Kuppen wie verrückt und ich kämpfe zuhinterst von Anfang an um den Anschluss zu halten. Meine Beine und mein Puls mahnen zur Zurückhaltung, ich ignoriere die Signale und will bis zum 2. Bergpreis sicherlich dranbleiben. Na ja, Wunsch und Wirklichkeit klaffen mal wieder auseinander. Ab Mitte der ersten Runde muss ich die Gruppe ziehen lassen – keine Chance da auf längere Zeit mitzufahren. Ein Blick retour, keine Menschenseele zu sehen. Also alleine die Runde fertig fahren und hoffen, dass von hinten eine schnelle Gruppe mich aufsaugt.
Achtung, die erste Gruppe braust heran und gleich vorbei……..
Aber bei der 2. Gruppe klappt es und ich hänge mich hinten rein. Sooooo, jetzt mal ein wenig „erholen“. Ich kann mich tatsächlich auch erholen und in der 3. Runde reicht’s sogar doch noch für ein paar Mal auch das Tempo machen. In den leichten Steigungen bin ich sogar zu schnell für die Truppe, dass tut aber gut.
Schon kommt die Flame Rouge und ich sprinte auf den 3. Platz, leider nur von meiner Gruppe……..
Fazit:
Rangmässig bin ich im Mittelfeld platziert, keine herausragende Leistung, aber ich bin trotzdem zufrieden.
Ein grossen Dank gebührt unseren Supportern Pia, Ramon + Fabio und meiner Frau Anita für die grossartige Unterstützung am Friensisberg und beim Zielsprint.
Im zweiten Aufstieg zum Friensisberg mit Unterstützung vom Ramon + Fabio
Hans-Urs in Action: Zielsprint auf den 3. Platz……….