Der erste Bike Marathon der Saison, 117km/3150Hm
Nach den Abstechern zum Einzelzeitfahren geht’s diese Saison erstmals back to the roots, zu den Bike Marathon.
Unglaubliche 300km stehen bis dato auf dem Bike Konto.. der „super“ Frühling hat uns entsprechend mehr Strassen-und Rollenkilometer beschert. Mal schauen wie die Umstellung vom Rennrad auf den 29er klappt.
Hans-Urs der Privatier wird das Wochenende (leider) im Geschäft verbringen und Pendenzen abarbeiten anstelle Höhenmeter abzuspulen.
Unser wohl letzter Familienausflug nach Kirchzarten startet wie gewohnt am Freitagabend. Die Kids werden erwachsen und frönen ihrer Leidenschaft, der Leichtathletik, da werden gemeinsame Wochenende immer rarer.
Den Samstag bei herrlichem Sommerwetter nutzen Fabio und Göttibueb Nico um auf dem Bike-Technikparcour herumzutoben, Pia geht shoppen und ich fahre die ersten 10km der Strecke locker ab, ein richtiger Ferientag. Am Abend treffen wir uns mit Bike Kollegen in der Pizzeria La Piazza zur grossen gemütlichen Fachsimpelei Runde.
Tagwache um 06.00 Uhr, die Strasse nass und der Himmel dunkel verhangen. Hat der Wetterbericht also recht behalten, aber es soll besser werden.
Nach der Hitzewelle letzte Woche ist es nun ungemütlich kühl- Gilet und Armlinge sind Pflicht. Kurzes Einfahren im Dorf und ab in den Starblock 2, leichter Regenschauer aus blauem Himmel- sollte gut kommen. 07.31 Uhr der Startschuss. Mein Ziel ist klar, immer dem letztjährigen Kategoriensieger nach, dann liegt heute ein Platz auf dem Podest drin. Im ersten langen Anstieg wechseln wir in der Gruppe die Führung stetig ab, in den nassen Abfahrten jedoch ist mir unsere Gruppe zu verhalten, also vorbei und durchziehen. Mit eingeholten Fahrern aus Startblock 1 und in Einzelzeitfahrmanier, die Hände eng zusammen und den Kopf fast auf dem Lenker, drücke ich bis Titisee durch. Anstatt der Sonne entgegen zu fahren, erwischen wir eine Regenzelle nach der anderen, teilweise mit starken Böen. Im Aufstieg Bärental Altglashütten bin ich wieder gestellt- Ernst mit Jahrgang 53 holt mich ein, unglaublich, er sei fälschlicherweise im Startblock nach mir eingestanden..- dran bleiben. Verpflegung durch Pia und Jungs, sie haben die Winterjacke an… Die Beine drehen gut, ansonsten alles vollgekackt mit Dreck, die Schaltung ging schon besser, die Kette bleibt auf dem kleinen Kettenblatt immer wieder hängen, anhalten und checken bevor was abreisst- ein Kettenglied ist etwas steif, Gänge frei durchschalten, alles wieder ok- der Gruppe hinterher. In der Abfahrt runter nach Todtnau nehme ich eine rechts Kurve auf Schotter viel zu optimistisch, es treibt mich raus, im Geiste sehe ich mich schon über den Lenker abfliegen, da war aber Gottseidank kein tiefer Strassengraben oder Steine im hohen Farn versteckt- Dussel gehabt- weiter. Im Wiegetritt und blockierter Gabel geht’s in Todtnau hoch nach Aftersteg, hin zur berühmten „the Wall“- fühlt sich vorne trotz blockierter Gabel so schwammig an-Shit, der Vorderpneu verliert Luft, aber es scheint zu dichten. Kurz vor der Wand in Aftersteg anhalten und vorsichtig mit der Co2 Kartusche nachpumpen- alles ok. Rein in die Rampe mit Musik und Partystimmung- oben Verpflegung durch Pia; ja mir geht’s gut- etwas mehr Kraft könnte ich jetzt brauchen.. Noch immer fahren wir in einer 8er Gruppe, wobei ich meistens am Ende um den Anschluss kämpfe, lasse mich aber nicht abschütteln- dann auf einmal die Chance- bei Km 95 in einem Wurzel Trail, mein Kategorienkonkurrent hat fahrtechnisch etwas Mühe, irgendwie komme ich an ihm vorbei, er verliert den Anschluss. Brutal für ihn, denn es folgen nun wellige Passagen mit Gegenwind, die wir in der Gruppe durchdrücken- ein Blick zurück, er schafft den Anschluss nicht. Diese Tatsache setzt in mir nun unglaubliche Kraftreserven frei. Letzter Bidonwechsel durch Pia in Hofsgrund vor den letzten zwei Anstiegen- nochmals voll durchdrücken, überhole bis oben alle meiner Gruppe und kann so mit Vollgas von vorne in die schnelle Abfahrt, hin zum letzten Gegenanstieg wo auch die Marathonfahrer hinzustossen. Nun fühle ich keine Anstrengung mehr, die Aussicht auf einen Podestplatz lässt mich den letzten kurzen moderaten Aufstieg hochfliegen und in die allerletzte schnelle Wiesen Abfahrt knallen, runter nach Kirchzarten- um alle Ecken durch den Camping, über zwei Holzrampen und rein ins Stadion auf die Rundbahn ins Ziel- der Speaker kündigt mich als ersten der Senioren 2 an- genial, doch er hat die Rechnung ohne einen Fahrer aus einem hinteren Startblock gemacht, der kam nach mir ins Ziel und war noch schneller.
Zeit 4.55.56 Senioren Rang 2 / Overall Rang 20
Fazit:
Wiederum ein toller Anlass, das Wetter nicht wie gewünscht, aber die Strecke ist auch bei Nässe immer sehr gut befahrbar.
Der Umstieg vom Rennrad aufs Bike klappte gut und technisch stellt der Ultra bis auf die schnellen Schotterabfahren keine Probleme dar. Mit der Platzierung bin ich überaus zufrieden, natürlich war es im ersten Moment schon hart plötzlich „nur“ noch zweiter zu sein, aber Leistungsmässig lag auch gar nicht mehr drin.
Diese Woche wird nun ganz dem EZF für Bad Saulgau gewidmet, bevor es dann Ende nächster Woche los geht mit unserem Saisonhighlight in Austria“Peak Break das Alpenrennen“.
Dani