Mein erstes Mal als Zeitfahrer im S…wetter unterwegs………….., aber am Ende nur strahlende Gesichter :-)))

Nicht nur für einen Bikemarathon muss man früh aufstehen, dasselbe gilt für Zeitfahrer. Daher läutet um sechs Uhr in der Früh (sonntags) unerbittlich der Wecker, draussen regnet es in Strömen! Aber heute steht eine doppelte Premiere für mich an, ich versuche mich als Zeitfahrer in der Ebene und am Berg! Jawohl, Daniel hat mich rumgekriegt, obwohl ich mich bisher standhaft verweigert habe, an einem solchen Anlass teilzunehmen. Gleich zwei verschiedene Arten von Einzelzeitfahren an einem Anlass auszuprobieren, hat doch was Spannendes an sich. Daher macht mir das Wetter auch gar nichts aus, es war ja schon länger klar, dass kein Sonnenschein herrschen würde und die Temperaturen sind ja in einem angenehmen Bereich angesagt, wo auch ein Warmduscher wie ich nicht gleich ins frösteln kommt.
Materialmässig halte ich mich sehr zurück, keine Experimente, Leihräder oder dergleichen. Mein vorhandenes Material muss reichen, also kein Aeroschnickschnack!
So hat man(n) mindestens eine Ausrede auf sicher, es lag auch am Material….
So kommen wir nach Acht in Wittnau an, Startnummer fassen und schon geht’s auf die Strecke, resp. Einfahren zum Start in Kienberg. Das flache Zweitfahren ist rund 11 km lang, im Prinzip geht’s die erste Streckenhälfte das Tal hinaus (d.h. runter), zwei stark drehende Kurven im Wittnau und anschliessend eine lange Gerade leicht steigend zum Ziel nach Wölflinswil.
Ich trage die Startnummer 31, in meiner Kategorie bin ich als Erster dran! Schöne Aussichten, wenn die Ambitionierten alle hinter einem starten –> d.h. heute werde ich von der Meute gehetzt!

Pünktlich um 10.00 Uhr geht’s auf die Strecke, sofort beschleunigen und einigermassen aerodynamische Position einnehmen. Sofort steht eine fünf auf dem Tacho, das beflügelt ungemein und daher sind meine Vorsätze schnell vergessen! Auf der ersten Streckenhälfte fühle ich mich daher wie Fabian C, rein ins Dorf Wittnau, zwei scharfe Rechtskurven und schon geht’s auf die ansteigende (zu) lange Zielgerade. Definitiv zu schnell angegangen, jetzt steht keine fünf mehr auf dem Tacho, muss brutal kämpfen für eine drei! Nach 14:42 Minuten kann ich (endlich) rausnehmen, völlig ausgepumpt komme ins Ziel. Rangmässig im hinteren Mittelfeld (11 von 18 Teilnehmer) platziert, gar nicht so schlecht fürs erste Mal.
Mit Daniel geht’s gemütlich retour nach Wittnau, eigentlich freue ich mich auf Kaffee, Cola und Kuchen, um meine Zuckerspiegel zu erhöhen. Leider keine Zeit dafür, in 20 Minuten ist schon der Start zum Bergzeitfahren angekündigt. Gestartet wird nach der Rangierung vom „Flachzeitfahren“, d.h. der Schnellste startet demzufolge als Erster und die anderen Folgen in den entsprechenden Zeitabständen. Wer also zuerst oben ist, hat gewonnen, super spannender Modus!
Ich rechne mir am Berg doch gewisse Chancen aus, ein paar Ränge gutzumachen. Weit gefehlt, schon nach 50 m werde ich von zwei Konkurrenten überholt und sogleich stehen gelassen –> Scheisse! Meine Beine sind leer, hatte wohl beim ersten Zeitfahren komplett überzogen und jetzt geht halt gar nicht mehr viel. Wenigstens kommt von hinten keiner mehr und so „krieche“ ich den Berg hoch. Zum Glück hat es wegen dem Regenwetter nicht viele Zuschauer an der Strecke. Kurz vor dem Ziel überkommt mich noch ein kleiner Energieanfall und so fahre ich doch einigermassen dynamisch ins Ziel! Mit einer „unterirdischen“ Zeit von 19:07 Minuten spült es mich von 11. auf den 13. Platz retour! War nix mit dem Feld von hinten aufrollen , am Berg liegt es (leider) bei mir nicht am Material!

Also, trotz allem hat es sehr viel Spass gemacht und daher ein herzlichen Dankeschön an Daniel für seine Überredungskünste oder besser gesagt seine Druckversuche.
An dieser Stelle möchte ich mich auch bedanken an RMC WITTNAU, super toller Anlass wo ihr da auf die Beine gestellt habt.
Freue mich jetzt schon aufs nächste Jahr 🙂
Hans-Urs
10.5km Einzelzeitfahren und 5.8km Berg Verfolgung
Das sind die Eckpfeiler zum ersten Rennen nach der Epic 2015.
Ganze zwei Wochen war ich nach der Epic mehr oder weniger leer und müde. Hohe Intensitäten lagen definitiv nicht drin. Nach Ostern kam der Saft und die Motivation allmählich wieder zurück und der Szenenwechsel auf die Zeitfahrsaison konnte in Angriff genommen werden. Meine Trainingsschlampe mit Aufliegern und Parallelogramm-Sattelstütze umgerüstet um mich mit Trainingsfahrten behutsam an die extreme Aeroposition auf der Zeitfahrmaschine anzugewöhnen.
Leider ist das Wetter für den Saisonstart nicht wirklich motivierend, daher entschied ich mich die Wittnau Challenge nicht mit meinem neuen Speedmax und Scheibenrad zu fahren- Aerodynamik hin oder her- einfach mehr drücken..
Am Start mit der 44, nun doch leicht nervös wenn ich all die Zeitfahrboliden meiner Kategorie Gentlemen B Konkurrenten sehe- kann ich nicht mehr ändern-Countdown-mit Vollgas in die Zeitfahrsaison und so schnell wie möglich 53-11 im obersten Leistungsbereich drücken- super geil wenn alles nur so vorbei rauscht, das Wasser auf der Strasse kein Problem, Verkehr gleich null- genial.

Runter durchs Dorf Wittnau, zweimal scharf rechts weg in die leicht ansteigende lange Zielstrecke nach Wölflinswil- noch immer kann ich Kadenz und Leistung konstant hoch halten- es fühlt sich trotz maximaler Anstrengung noch immer prächtig an- den zwei Minuten vor mir gestarteten schnappe ich mit Tunnelblick gerade noch- im Ziel in 12.51
Regenjacke montieren und locker mit Hans-Urs zurück nach Wittnau kurbeln- das Berg Verfolgungsrennen soll schon eine Stunde später gestartet werden. Schnell das Hinterrad mit der Bergkassette rein und die Auflieger demontieren – leicht verpflegen- ein Blick auf die Zwischenrangliste- super, 29 sec. Vorsprung auf den zweiten, aber keine Zeit mehr zu relaxen- Start in 20 Min. um 11.15 Uhr.
5.8km Verfolgungs- Bergzeitfahren inkl. einer leichten Abfahrt auf 300m Schotter- speziell- speziell auch am Start der Blick zurück- alle Augen deiner Verfolger auf dich gerichtet- und da hat`s ein paar leichte Jungs darunter mit weniger als einer Minute Rückstand- all out- da gits kei birrä !
Keine Stunde nach dem Start zum EZF schon wieder mit Vollgas und angesäuerten Beinen in den Berg- ich als übergewichtiger Berg Hase will’s der Meute da hinten so schwer als möglich machen- Puls interessiert nicht- einfach drücken was geht- immer an der Schwelle oder leicht darüber- im flacheren Mittelteil nur nicht nachlassen- ein Blick zurück- scheibe, da ist einer schon zu nahe dran..Da die Schotterpassage- als Biker mit Vollgas rein, ohne Rücksicht auf Verluste, meine normalo Conti Pneus sollten dies verkraften- Schlamm spritzt hoch- alles ok- rechts weg in eine Wand und jetzt wirklich voll am Anschlag- nochmals ein Blick zurück- nun sind drei Fahrer verdammt nah- dunkelroter Bereich- da ein Zelt am Strassenrand- muss das Ziel sein-ein letzter schmerzender Sprint und total fertig als erster über die Ziellinie- Zeit 15.30
Gesamtzeit 28.21- Gentlemen B Rang 1
Ein gelungener Einstand, ein toller und super organisierter Anlass und nächstes Jahr sicherlich mit der Aeromaschine am flachen EZF um am Berg vielleicht mit mehr Reserven starten zu können.
Hans-Urs- ich denke für nächstes Jahr braucht’s keine Druck-oder Überredungsversuche mehr und mit etwas Aeroschnickschnack macht’s dann noch mehr Spass…
Dani