Craft Bike Transalp 20.-26. Juli 2014

587km/19147hm

Das Highlight des Jahres startet am Samstagmorgen früh von Punt Muragl aus, führt uns nach Scuol wo wir Marc aufladen und weiter mit viel Ferienverkehr nach Oberammergau.
Im Vorfeld wurde alles aber nochmals sehr ungewiss, da Marc beim BC-Race eine veritable Grippe eingefangen hat und es bis kurz vor dem Start nicht wirklich absehbar war wie gut er sich davon erholen wird- wir werden sehen
Endlich angekommen rasch die Akkreditierung absolvieren, das (Hunde) Hotel beziehen und all unser Gepäck in die offizielle Transalptasche umpacken, damit Pia den langen Weg zurück ins Oberengadin unter die Räder nehmen kann. Kurzes Einfahren bei brütender Hitze, Material Check- alles ok und unser Credo für die Woche wird definiert; wir fahren als Team und somit immer zusammen.
Am Abend zur ersten Pasta Party und Race-Briefing- erstes Kopfschütteln, als wir informiert werden, dass die ersten 30km neutralisiert gefahren werden…logisch, was passieren wird.

Etappe 1: Oberammergau (GER) – Imst (AUT)
97,80 km und 2.215 Hm
Start um 10.00 Uhr mit der Startnummer 79 aus dem ersten Startblock. Es ist heiss und alle topmotiviert-kaum ist das Rennen für die ersten 30km neutralisiert gestartet, preschen die ersten links und rechts auf alle erdenkliche Art und Weise an uns vorbei..Stress pur-Antritt-Vollbremsung-Antritt-ausweichen-Vollbremsung-latente Angst im Kopf, knallt mir einer von hinten ins Heck und räumt mich ab??- es knallt auch wirklich hinter mir- Bullshit- nach unendlich langer Zeit geht’s in den ersten Trail-alles verstopft-irgendwie daran vorbei. Wir sind trotzallem zusammen geblieben. Es stockt- überforderte Biker schieben ihr Bike im Singeltrail wo es nichts zu schieben gibt! Irgendwann kommen wir doch noch vorbei, dann endlich ist unser Rennen lanciert. Hinauf zum Marienbergjoch überholen wir dann auch noch die letzten Bike-Teams, welche nicht im ersten Startblock hätten starten sollen.
Im Ziel in 4.11.56 Master Rang 6 / Overall Rang 38 und somit für den ersten Startblock gesetzt. So müssen wir nicht schon in Herrgottsfrühe im Block einstehen.
Bei uns soweit alles ok- die Wetteraussichten jedoch verheissen nichts Gutes
steil ist geil ?? aber noch schön trocken

Etappe 2: Imst (AUT) – Nauders (AUT)
87.4km/2917Hm
Leider hatte der Wetterbericht recht. Der Himmel verhangen, doch regnen soll es erst gegen Mittag. Wir entscheiden uns daher für die Light-Regenschutz Variante. Fahrt mit dem Bus zum Startgelände, kaum ausgestiegen öffnet der Himmel alle Schleusen-shit-verkalkuliert und Kleider wechseln ist nicht mehr möglich. Start um 09.00 Uhr, diesmal glücklicherweise nur 3km neutralisiert, doch nicht minder hektisch. Im Aufstieg zur Pillerhöhe schüttet es unentwegt aus allen Kübeln-wir sind durch und durch nass. Die Abfahrt wird zur Schlotterpartie, die Sicht schlecht. Der zweite Anstieg lässt uns wieder etwas erwärmen. Die anschliessende Abfahrt auf einem schmalen glitschigen Wurzeltrails wird mir dann zum Verhängnis- unvermittelt rutscht das Vorderrad auf einer Wurzel weg-Abflug in den Felsbrocken links vom Trail und mit Überschlag weiter in den Abhang in die Bäume- mit der rechten Schulter wird der Fall an einer Tanne abrupt abgebremst-völlig verdattert und mit taubem Schmerz in der rechten Schulter kraxle ich wieder hoch- Bike check-alles noch dran- total verunsichert geht’s weiter. Marc wartet unten völlig unterkühlt, hat von allem nichts mitbekommen. Mit Schmerzen aber ohne weitere Probleme erreichen wir das Ziel in 4.52 Master Rang 11 / Kategorie gesamt Rang 9 / Overall 52
Völlig überrascht werden wir von der Anwesenheit unserer Familien, welche sich bei dem Scheisswetter nach Nauders gewagt haben um uns vollgekackte Biker zu motivieren- Danke
Beim Rescue Team lasse ich meine diversen Wunden pflegen und am linken Unterarm ein Holzstückchen rausziehen. Die Schulter schmerzt stark, aber den Lenker kann ich festhalten. Der Wäscheservice im Hotel Erika hat Hochbetrieb..
Und wer hat gesagt, dass die Bike Transalp eher ein Rennrad Rennen ohne Bike technische Anforderungen ist??
kalt-nass-sche....

Etappe 3: Nauders (AUT) – Naturns (ITA)
100,23 km / 3.365 Höhenmeter die Königsetappe
Die Wetteraussichten nach wie vor schlecht- heute gehen wir auf sicher und montieren Regenvollschutz. Per Zufall kriegen wir mit, dass die heutige Königsetappe schon um 08.00 Uhr gestartet wird-gerade so auf den letzten Drücker schaffen wir es noch in den Startblock. Bei Regen geht’s direkt in den ersten Anstieg des Tages-schön mal ohne Hektik starten zu können. Schnell sind wir gut platziert und fahren zusammen in die Anstiege und Schotterabfahrten- leider übersehen wir in einem Trail eine der „super“ Markierungen und finden uns kurz darauf vor einem geschlossenen Tor wieder. Damit nicht genug, auch im technischen Enduro-Trail, irgendwo im Verlauf der Etappe, verpassen wir in der Gruppe eine kaum sichtbare Streckenmarkierung und heizen eine Forst-Strasse runter bis unser Gefühl signalisiert, dass hier was faul sein muss. Fahrer mit GPS Geräten bestätigen dies- so müssen wir alles wieder retour und verlieren gute 10 Minuten um wieder auf die Enduro Strecke zu gelangen- sehr ärgerlich und Kraftausdrücke in allen Landessprachen wurden laut. Im Südtirol kein Regen mehr und die Temperatur angenehm-die Regenjacke wird um nicht zu überhitzen hinten verstaut – flowige Singeltrails im Hang bei Prad erwärmen auch wieder mal unsere Gemüter bevor es nach einem stetigem auf und ab zum letzen langen Anstieg hoch zur Marzonalm geht. Die lange, technisch wirklich anspruchsvolle Waldtrail-Abfahrt fordert nochmals vollste Konzentration, speziell auch weil ein Kategorienkonkurrent uns partout nicht vorbei lassen will, dann ist die Königsetappe mit vielen genialen Trails geschafft.
Zeit 5.50.51 Master Rang 12/ Kategorie gesamt Rang 11 / Overall 54
Marc fühlt sich nach überstandener Grippe ziemlich gut und meine Schulter macht nur bei Trage-und Schiebepassagen etwas Mühe.
Das abendliche Streckenprofil-Studium der nächsten Etappe bereitet uns auf einen fast 30km langen Aufstieg vor-sollte uns liegen

Etappe 4: Naturns (ITA) – Sarnthein (ITA)
73,20 km und 2.646 Höhenmetern
Das Wetter meint es heute gut mit uns- von oben trocken, von unten bleibt’s nass und schlammig. Leider verträgt anscheinend mein Magen den Sport-Food eines bekannten Herstellers nach 3 Tagen nicht mehr- Durchfall treibt mich bis zum Start mehrmals auf die Toilette. Heute werde ich mich bei den Verpflegungsstationen mit grünlichen Bananen ernähren und Gel nur so viel wie nötig reinhauen.
Wiederum eine blödsinnige und stressige neutralisierte Renneröffnung, dann über drei kleinere Hügel des Vinschgaus mit schönen Trails runter in die Fläche durch die Apfelplantagen. In der Fläche zeigen wir mal unsere Zeitfahrqualitäten und sprengen unsere Windschatten-Lutscher Gruppe. So kommen wir alleine zum 1800Hm und 30km langen Anstieg hoch zur Vöraner Alm. Im guten Rhythmus treiben wir uns gegenseitig hoch zur Alm auf einem Hochplateau gelegen mit super Aussicht, welche wir verständlicherweise nicht geniessen können. Unser Ziel ist es wieder unter die top ten der Master-Kategorie zu kommen-also pushen wir was geht über die Alm zur nassen und glitschigen 600 Hm Singeltrail Abfahrt ins Ziel nach Sarntheim. Alles ok ohne Sturz und Panne im Ziel in 4.16.48 Master Rang 9 / Kategorie gesamt Rang 10 / Overall Rang 45

Etappe 5: Sarnthein (ITA) – Kaltern (ITA)
67,42 km /2.785 hm
Mit viel Respekt sind wir für die heutige Etappe eingestanden. Gemäss Streckenprofil erwartet uns heute eine knackige Tour mit einer steilen Tragepassage und einem sehr anspruchsvollen Downhill wobei wir 1800Hm am Stück vernichten werden und dies logischerweise auf nassen und schmierigen Trails..
Im Up-Hill gehören wir sicher zu den stärkeren im grossen Feld, doch in den nassen, schlammigen und extrem rutschigen Downhills müssen wir neidlos die wirklich starken Fahrer an uns vorbei rauschen lassen- etwas frustrierend für uns, auf der anderen Seite aber auch fair für die anderen- die Tour bietet also für alle etwas und wir wissen nun wo unser Verbesserungspotential liegt. Ehrlicherweise muss ich echt eingestehen, dass ich heute an mein technisches Leistungslimit geführt wurde und heil froh war ohne Sturz und Panne endlich unten angekommen zu sein. Brutal steile Karrwege, Bachläufe, grobe Gerölltrails mit Schlamm serviert forderte aber auch unser Material aufs ärgste, was bis jetzt dank dem täglichen gratis Scott-Reparaturservice aber tadellos funktionierte.
Leider sind wir auch heute wieder an einer versteckten Markierung vorbei gefahren (wie auch ein Pro-Team)- einfach unverständlich, dass man nicht fähig ist eine Abzweigung in einem schmalen Waldtrail klar zu markieren. Weiter über einen Höhenweg entlang an mächtigen Felsflanken, leider aber wolkenverhangen und die letzten Kilometer auf einem Radweg erreichen wir Kaltern in 4.19.39 Masters Rang 10/ Kategorie gesamt Rang 10 / Overall Rang 47

Etappe 6: Kaltern (ITA) – Trento (ITA)
98,25 km / 2.894 Höhenmeter
Das heutige Höhenprofil hat es wieder in sich- Huber Urs vom Team Bulls gab uns am Vorabend noch den wichtigen Hinweis, dass es von Km 50 bis Km 80 wohl bergab geht, dabei jedoch Sägezahn mässig 600Hm zu absolvieren seien- Danke für den Tipp. Noch immer ist mein Magen-Darm arg strapaziert, behindert mich aber während dem Fahren nicht wesentlich.
Start um 09.00 Uhr, es ist von oben her trocken, soll sogar wieder mal sonnig werden. In Erinnerung bleibt aber leider erneut auch die 15km neutralisierte Phase, an welche sich die hintersten natürlich nicht halten und uns mit ihren riskanten und rücksichtslosen Überholmanövern an den Nerven zerren- ein schwerer organisatorischer Fehler, der nicht zu entschuldigen ist- mehr Startblöcke mit 1 Minuten Startintervall würde alles erheblich gesitteter und sicherer gestalten!!
Unsere Taktik war klar- immer zusammen bleiben- gute Pace am Berg bis zum höchsten Punkt, dann mit viel Druck die 30km und 600Hm über alle Rampen drücken und am letzten Berg hoch zum Monte Calisio nochmals alles reinhauen was geht. Tatsächlich konnten wir dies dann auch so umsetzen und im letzten Serpentinen artigen Schotteranstieg, unter dem für mich zwischenzeitlichen fast zu hohem Tempodiktat von Marc, Team um Team und sogar zu den Grandmaster Leader aufschliessen und sogleich stehen lassen. Im genialen schmalen und spassigen Schlusstrail liessen wir es voll laufen-Vollbremsung-beinahe wieder an einer Markierung vorbei- und fahren auf dem Piazza Duomo von Trentino in 4.58.11 im Ziel ein. Masters Rang 9 / Kategorie gesamt Rang 9/ Overall Rang 42

Etappe 7: Trento (ITA) – Riva del Garda (ITA)
62,74 km /2.325 hm
Heute steht bereits die letzte Etappe der Transalp 2014 an. Unglaublich wie die Zeit vergeht und unglaublich welche Kapriolen das Sommerwetter vollführt. Es schüttet aus Kübeln, will uns auch gar keinen versöhnlichen Rennabschluss gewähren. Mit Regenvollschutz und nicht mehr wirklich voll motiviert stehen wir ein letztes Mal im pseudo Startblock 1-100 ein. Nochmals ertönt der Speaker mit Streckeninfos und Marc`s deutscher Lieblingsschlager „ an Tagen wie diesen“ von den toten Hosen plärrt aus den Lautsprechern. Nochmals müssen wir für 3km idiotisch neutralisiert auf die Strecke hin zum Anstieg zum Monte Bondone. Verfolgt von Donner und Blitz über die letzten steilen Beton Rampen und Forstwegen, welche nun zu Bachläufen werden- durch Schlammpfützen tief bis zu den Radnaben- schnell bist du vollgekackt von unten bis oben- die Sicht gleich Null- die Brille nutzlos- die Augen voll Dreck-kurz gesagt eine elende Sauerei welche null Spass macht. Die Trails durch die Kastanienwälder nur noch eine einzige lange Schlammfahrt. Marc als Linsenträger kommt wiederum voll auf seine Rechnung und quält sich mit beschlagener Brille aber sturzfrei runter. Und als ob wir die Transalp nicht Pannenfrei beenden dürfen kann ich auf einmal nicht mehr schalten- so ein Shit, wortwörtlich- wie auch immer- die Kette ist aus der Wechselführung gefallen- unmöglich- Erstaunt und Verzweifelt rufe ich nach Marc- zusammen schauen wir uns das Dilemma an, probieren die Kette irgendwie in den Käfig einzufädeln- no chance- mit steifen schlammigen Fingern das untere Wechselrad demontieren, Kette einfädeln und mit der Hoffnung die kleine Schraube nicht im Schlamm zu versenken schraubt Marc das Rädchen mit klammen Fingern wieder ein- tolles Teamwork und weiter geht’s- wir haben die Schnauze sprichwörtlich voll und sind heilfroh endlich die letzen asphaltierten Kilometer nach Riva unter die Räder nehmen zu dürfen.
Endlich im Ziel in 4.03.15 Masters Rang 13/ Kategorie gesamt Rang 9/Overall Rang 46
endlich durch-heil und gesund

Fazit:
Als Bike-Team terre Aktive IT security und kameradschaftlich war es eine absolut tolle Woche. Marc und ich haben uns in allen Belangen toll ergänzt- vom Wake- up Call um 05.50 Uhr bis hin zur Field Repair oder der beharrlichen Organisation für ein ruhiges Hotelzimmer, jeder hat seinen Anteil für eine gemeinsame unvergessliche Woche beigetragen, völlig locker und unverkrampft. Wir haben als Team rausgeholt was möglich war und sind in Anbetracht aller Umstände sehr zufrieden mit unserer Leistung. Ein grober Sturz, glücklicherweise ohne ernsthafte Verletzung auf der zweiten Etappe und eine einzige technische Panne auf der letzten Etappe runden die auf Grund des Schlechtwetter und groben Streckenbedingungen sehr fordernde Woche doch akzeptabel ab.
Wir haben tolle Schweizer Biker aus allen Schweizer Regionen kennen gelernt und viele spassige Abendstunden zusammen verbracht. Auch vor, während oder nach den Etappen den einen oder anderen Small-Talk mit Finnen, Neuseeländer, Australier, Rumänen und Belgier geführt-Sport verbindet.
Die Bike Transalp 2014 als Ganzes war sehr abwechslungsreich. Trails für jeden Geschmack, einzig bei Wetterbedingungen wie jetzt teilweise eher grenzwertig und gemäss den unbestätigten Unfällen und Verletzungen ein Alarmzeichen für die Organisation. Organisatorisch sind die unmöglichen neutralisierten Rennstarts zu erwähnen, welche sicherheitstechnisch null Vorteile gebracht haben- das muss definitiv geändert werden.
Die Hotelorganisation durch HOST eher mangelhaft. Die Hotels an und für sich gut, aber teilweise bis zu 45 Minuten vom Start und Ziel Ort weg- diejenigen die schnell im Ziel waren konnten geduscht in den Bus sitzen, die anderen halt nass und vollgekackt- kein Wunder wurden viele Fahrer krank. Dass wir das Gepäck bereits um 07.00 Uhr in der Hotel Lobby abgeben mussten geht gerade so knapp durch, aber um 07.00 Uhr schon mit Bus-Shuttle an den Startort gekarrt zu werden um da unmögliche 1 ½ Stunden rumzuhängen war einfach nur ärgerlich.
Der Massage Service war absolut top- nicht nur weil alles Französinnen waren..
Speziell erwähnen wollen wir auf jeden Fall aber auch den tollen Support von Scott. Alle Scott-Fahrer konnten nach Zieleingang ihre Bikes am Schalter abgeben, mitteilen was nicht ok ist und eine knappe Stunde später ein sauberes und einwandfreies Bike abholen- ganz ohne Stress und anstehen an den offiziellen Bike-Wash Stationen-einzig die Materialkosten mussten beglichen werden- einfach super!
Team terreActive IT security

So, nun kann der Sommer kommen- freue mich auf die nächsten zwei Wochen im Oberengadin

Dani

Craft Bike Transalp 20.-26. Juli 2014

Fricktalisches Mannschaftszeitfahren, 13.07.2014

110Hm/28.5km

Mitmachen wollte ich da schon seit längerem, aber ein Team oder einen Partner zu finden hat sich dann doch als fast unmöglich erwiesen. In unserer Gegend sind schlicht kaum Zeitfahrer vorhanden, oder aber sie sind in ein bereits bestehendes Team integriert. Also wagte ich auch Anfragen an Velo Clubs über die Zentralschweizer Grenzen hinaus- leider ohne Erfolg, obwohl speziell der RV Ersigen sich wirklich bemühte mich in ihren Reihen unterzubringen-vielen Dank nochmals.
Letzten Donnerstagabend etwas wehmütig ein Blick auf die Startliste- aber he, da fehlt doch das Team mit Strassmann Dani von deinrad GmbH, welches als 4er Team hätte starten wollen-sofort ein SMS an Dani; startet ihr nicht? hättest du dann Lust und Zeit mit mir das Paarzeitfahren am Sonntag zu fahren?
Freitagmorgen früh die Antwort- ja, das machen wir. Kurzes Telefonat und Einigung für den Start bei den Gentleman B über eine Runde von 28.5km- Nachmeldungen sind ja kein Problem.
Super sensationell war meine erste Reaktion, doch wer Dani kennt weiss, dass der Ex-Elitefahrer noch immer brutal Power in den Scheichen hat…auf was lasse ich mich da ein. Wir waren bis dato noch nie zusammen mit dem Zeitfahrhobel auf einer Runde- wie stellen wir uns mit den heiklen Ablösungen an- wie lange soll eine Ablösung dauern- Fragen über Fragen aber wir werden sehen.

Sonntagmorgen bei Regen, was sonst, fahren wir zusammen ins Fricktal nach Sulz-gemäss Regenradar müsste da oben aber trocken sein. Pia und Fabio kommen etwas später auch noch nach und machen die obligaten Fotos an der Strecke. Und tatsächlich, es ist trocken und warm, das motiviert. Nummern holen, umziehen, die Nervosität steigt kontinuierlich an- Einfahren, die zwei Kreisel und Unterführung mal anschauen- die ersten gemeinsamen Ablösungen fahren- klappt ja- nur muss ich brutal aufpassen, dass ich beim Wechsel den Anschluss nicht verliere, Dänu hat eine unglaublich Beschleunigung aus dem Sitzen heraus- und das Einfahren gestaltet sich so intensiv, dass mir der Magen hochkommen will..und das Rennen kommt ja erst noch

Start um 10.43 Uhr- Team DEINRAD GmbH+sixty-sixers knallt los runter nach Reinsulz, vor dem Kreisel wie abgemacht der erste Wechsel, ich ziehe hinein und durch, sofort über die Leistungsschwelle, dahin wo`s brennt-Wechsel- funktioniert gar nicht so schlecht-hin zum ersten Wendepunkt bei Laufenburg- zurück auf der Hauptstrasse in Richtung Leibstadt, anfangs flach dann leicht ansteigend im gefährlich hohen Belastungsbereich, auch im Windschatten- unglaublich wie der vorne drückt-möglichst im Zentimeterbereich an seiner Scheibe dran bleiben- Wechsel- nun werde ich an meine Grenzen gebracht- mehr geht beim besten Willen nicht, ich rufe ab was geht- voll auf Anschlag, die Sattelspitze im A.., Schweiss und Speichel läuft in Strömen und versabert alles- Biathlon oder was??
full gaz
Das geile Dröhnen der Scheibe und die Windgeräusche im Aerohelm pushen uns vorwärts. Dann der äusserste Wendepunkt Leibstadt mit Fahnen signalisiert-kontrolliert anbremsen und rum- no risk-Wechsel-nun geht’s wieder leicht runter und mit über 60km/h im Windschatten- Danü drückt 55/11- gibt’s sogar etwas Erholung für mich- wir sind merklich schnell- überholen sogar ein 4er Team- nun schmerzt jede Ablösung immer heftiger und das hinten reinfahren nicht minder- „usä nää“ muss ich nun doch nach vorne schreien- sonst lüpfts mich!!
wenn`s weh tut noch etwas mehr bitte
Die Unterführung wieder von vorne, rein in die 2.5km lange ansteigende Zielauffahrt- nur noch Schmerzen- Wechsel- die Lock vorne zieht mich massiv über meiner Schwellenleistung hoch und sinnigerweise fahren wir an Leidikon vorbei, einfach nur dran bleiben..- wir lösen nochmals ab, geben nochmals alles und mit total abgebrannten Beinen im Ziel in 35.27 Min. und einem Schnitt von 48.24 km/h , Rang 1 Gentlemen B
D+D verbrennen das letzte Zündholz vor dem Ziel
Ganz kurzes Ausfahren mit zitternden Beinen, ab unter die Dusche und ins Festzelt zu Pia und Fabio.

Fazit:
Es hat noch jeder seinen Meister gefunden- wie war, aber es hat unglaublich Spass gemacht

Ein tolles Rennen, gut organisiert und die Strecke eher flach, dadurch aber nur mit andauerndem und konstantem maximalem Druck auf der Kurbel schnell zu absolvieren.
Das hat das Team DEINRAD GmbH+sixty-sixers definitiv gemacht und darf aus meiner Sicht gerne wiederholt werden- auch an einem Start in der Königsklasse, dem 4er Mannschaftzeitfahren bin ich gar nicht abgeneigt

So, nun gilt es den Fokus auf die anstehende Bike Transalp von nächster Woche zu setzen-ich bin ready und freue mich mit Marc auf die Trails

Dani

Fricktalisches Mannschaftszeitfahren, 13.07.2014